Displayreparatur (m)eines LG G3
Oder wie man von der Gartenpflege über die Handyreparatur zu einer eigenen Cloud kommt…
Kurz erklärt: Anfang März ist mir bei der Gartenarbeit das Handy runtergefallen. Ich stand aber noch auf einer Leiter 😮 Entsprechend sah das Display aus. Im Gegensatz zu vielen anderen defekten Displays reagierte der Touchscreen aber nicht mehr auf Eingaben. Wie kommt man also an seine Daten ran, wenn das Handy mit Pin geschützt ist? Im ersten Moment gar nicht… Also folgenden Plan gefasst:
1. Unterhosen sammeln
3. Profit!
ähh.. halt, nicht dieser Plan, der andere:
1. Display reparieren
2. Owncloud auf dem heimischen NAS installieren.
Hier widme ich mich nun also zuerst der Displayreparatur (m)eines LG G3. Mein Handy in eine der üblichen Reparaturwerkstätten zu geben passte mir irgendwie nicht. Vor allem auch, weil bei den Bedingungen oft stand: „Pin deaktivieren, damit wir die Reparatur auch testen können“. Dumm nur, dass ich den Pin nicht deaktivieren darf, da es mein Businesshandy ist und der Exchange droht, dass Handy komplett zu löschen falls ich das tun würde… mal abgesehen davon, dass ich das wegen dem nicht-reagierenden Display gar nicht mehr tun konnte. Ich war ja selber auch ausgesperrt 😉
Zum Glück fand ich schnell einen Bericht auf Golem, welcher dem LG G3 attestierte leicht zu reparieren zu sein. Entsprechend gibt es auf Youtube auch ziemlich viele Tutorials dazu. Die Ersatzteile findet man bei Ebay, es gibt aber auch ganz normale Onlineshops welche die Teile führen. Die Preise zu vergleichen lohnt sich. Dazu kommen noch verschiedene Möglichkeiten der Reparatur. Es gibt zb die Möglichkeit effektiv nur das Glas zu kaufen (ohne Kabel dran) was nur ca 15-20euro kostet. Das Displayglas komplett mit Kabel und Digitizer bekommt man zwischen 40-80Euro. 3te Möglichkeit ist, dass komplette Gehäuse mit eingebautem Display zu kaufen, ab 100Euro bis 150Euro ist man da dabei. Der Vollständigkeit halber: Eine Reparatur ohne genau zu wissen was alles getauscht wird kriegt man ab ca 190Euro.
Da bei meinem LG auch der Rahmen schon gebrochen war und der Digitizer einen Streifen auf dem Display nicht mehr richtig erkannte, was zu wilden Geisterklick-Orgien führte, entschied ich mich für die Gehäuse-mit-Display-Variante. Ich ging auch davon aus, dass es bei dieser Variante am wenigsten zu tauschen gibt… aber der Gedanke war wohl nicht ganz richtig.
Ein paar Bilder:
das zersplitterte Display:
Ich habe während des Auseinandernbauens das Display mit einer durchsichtigen Küchenfolie „zusammengehalten“, da ich zuvor mehrmals feine Glassplitter in den Fingern hatte.
das Werkzeug, welches zum Lieferumfang des Ersatzgehäuses gehört. Die beiden Schraubendreher (schwarzer Griff) waren aber kaum zu gebrauchen.
das zerlegte Handy, bzw nur noch die Teile, welche ich in’s neue Gehäuse umbauen musste:
Oben am Bild die Plastikabdeckungen, welche man sieht wenn man den Akkudeckel abnimmt. Auch der Einschaltknopf, Laut/Leiser, Lautsprecher und ein paar andere Kleinteile stecken dort noch drin.
Darunter dann auf der linken Seite der Ohrlautsprecher(*), die Frontkamera(*) und die Hauptkamera(*). In der Mitte die eigentlichen Smartphoneinnereien, auf der rechten Seite noch die Kopfhörerbuchse(*) und nochmal eine schmale Platine(*).
Nun, weiter oben hatte ich schon erwähnt, dass der Gedanke ein ganzes Gehäuse zu kaufen weils weniger arbeit macht wohl falsch war. Der Grund: Die aufgelisteten Einzelteile im letzten Bild mit (*) plus ein Teil, dass auf dem Bild fehlt sind festgeklebt. Diese müssen alle vom alten Gehäuse entfernt werden, zb mit Hilfe eines Föhns. Dabei ist mir prompt der Ohrlautsprecher kaputt gegangen. Den musste ich mir nachbestellen, war aber nicht teuer (inkl Versand von Hamburg 10euro). Wenn man nur das Displayglas mit Kabel tauscht muss man keine noch funktionierenden und geklebten Teile lösen, sondern eben nur das alte, gesprungene Glas. Entsprechend ist die Gefahr da etwas kaputt zu machen, was eigentlich noch ok ist, viel geringer. Dafür muss man das Display selber einkleben. Keine Ahnung ob das effektiv so einfach ist wie in den Tutorials…
Schlussendlich hat mich der „Spass“ ca 130Fr gekostet. Die Reparatur war eigentlich wirklich sehr einfach und wäre innerhalb von 30-45min locker erledigt gewesen, und ist eigentlich auch für Laien wie mich machbar. Man kriegt halt keine Garantie auf die Arbeit 😉 Das einzige was nicht mehr funktioniert ist das Handy mit dem Hardwareknopf lauter zu stellen. Liegt aber nicht am Knopf. Es funktioniert auch direkt auf der Platine leider nicht mehr… Zum Glück gehts über das Android-UI noch 😉
Das G3 ist also wieder topfit und mein täglicher Begleiter mit einem wieder tadelos und kratzerfreiem Display 🙂
Was nun aus der Owncloud auf dem NAS wurde erzähl ich ein anders mal.. soviel sei schon mal verraten: eigentlich wäre es ganz leicht. Eigentlich…